An einem unschuldigen Samstag abend hielt ich mal wieder mit Pani eine Quatschingrunde ab. Unser Thema: Wird meine Wenigkeit es am nächsten Tag schaffen, sich zu “Bodystyling” um 9:30 Uhr aufzuraffen, bzw. wird es Pani schaffen das kleine Konnylein aus dem Bett zu klingeln?

Natürlich war ich – wie jeden Samstag – fest entschlossen, aber wie sagt man so schön “der Geist ist willig, doch der Schlaf sitzt tief ;)”.

Doch dann wurde es weit schlimmer. Ein Anruf warf unser Vorhaben über Bord, denn mein Vater plante für den 19. eine kleine Tour in der Wachau – Hauptthema: “Jauerling” (Wiki). Meiner einer wusste zwar, dass dort ein Sendemast oben ist, aber wie hoch, breit, nett, steil oder was auch immer der ist, entzog sich natürlich meiner Kenntnis.

Mein Daddy war der Meinung, seine Tochter “wäre fit für den Jauerling” – mehr braucht man nicht zu wissen, oder? (Oder man machts so wie ich, steckt sich zur Sicherheit ein Handy und 20 Euro fürs Notfallstaxi ein)

Abgesehen davon, das größte Problem, bzw. DIE Herausforderung schlechthin stellten nicht die fehlenden Informationen bezüglich des zu bezwingenden Berges dar, sondern der Zeitpunkt des Zusammentreffens in Stockerau -> 8:15 Uhr (!) dh. Aufstehen um 7:00 Uhr (!!) an einem Sonntag (!!!) – furchtbar…

Nach sorgfältiger Abwägung entschied sich meiner Eins dann doch für die Tour, da es an ein Wunder grenzt, dass wir alle Zeit und ein so perfektes, sonniges Wetter im Oktober hatten…

Wie oben erwähnt schleppte sich eine schlaftrunkene Konny “mitten in der Nacht” zum Treffpunkt und ihre Augen öffneten sich durch Berichte über 15 % Steigungen usw. dann doch schlagartig mehr als 2 Millimeter – aber, jetzt gab es kein Zurück mehr (… oder doch?)

Ca. eine Stunde später erreichten wir die Wachau (sehr schön) und bereiteten uns für den Anstieg vor (nicht so schön). In zwei Gruppen geteilt fuhren “die Extremen” (Martin und Harald) die Strecke ab Mühldorf , wo es eine richtige Mountainbikestrecke gab. Meine Gruppe – die “Advanced Biker” (Dad, Dietmar und ich) zogen dann doch die Strecke mit u.a. “nur” 10 km Bergfahrt vor.

Vorteil: Man fiel nicht vom Bike, weil es so steil war. Nachteil: Asphalt…
Nach knappen zwei Stunden kamen die zwei Faulhubers am Aussichtsturm an – völlig ausgepowert, völlig erschöpft, völlig glücklisch nischt auf der Strecke im Straßengraben aus Mangels an Gepäckträger oder Anhänger zurückgelassen worden zu sein.

Ehrlich gesagt – ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich das schaffe. Mit dem Mountainbiken habe ich diesen Sommer erst begonnen… vor Oktober 2007 habe ich, bis auf unausweichbares Treppen steigen, überhaupt keinen Sport betrieben…

Und trotzdem durfte ich mir von Svetlana, meiner Aerobic-Trainerin, einen Rüffel abholen, weil ich am Sonntag Bodystyling geschwänzt hatte – nie kann man es allen recht machen ;).