Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich mit meinem allerliebsten Dad eine Abmachung getroffen. Sollte meine Wenigkeit es wirklich schaffen 20 (insgesamt dann 40) Kilo leichter zu werden, so wird mir besagter Vater ohne Murren “einmal paragleiten” spendieren (Kosten: 105,– Euro, plus 13,– Euro die einfache Gondelfahrt auf den hooohen Berg).
Der Deal wurde mit Handschlag besiegelt und ‘s Konnylein vollstens motiviert. Auch mein Ernährungscoach Rasha war Feuer & Flamme und hing sich sogleich an… Passt eh – besser zu Zweit Schiss bekommen, als allein.

Da wir also ein Jahr Zeit hatten konnten wir unseren Flug ausreichend planen… Am 18. August 08 stand endgültig fest, wir stürzen uns am 19. August 08 in Kärnten vom Berg.

Was soll ich sagen… in der Gondel hatte ich so eine Klappe – diskutierte über die immer höher werdende Höhe, stellte Überlegungen über die Reißfestigkeit der Schirme an und hoffte, dass man kein Storno zahlen müsste, wenn wir doch nischt kämen. Dazu kam auch noch unsere Verspätung, da wir den Vormittag auf der Autobahn von Wien nach Kärnten vertrödelten und unsere Fliegerasse schon auf dem Berg seit ca. 20 Minuten auf uns warteten.

Als wir aus dem Sessellift ausstiegen, der uns die letzten paar (lange) hundert Meter auf den Gipfel der Gerlitzen brachte wurde ich dann nachdenklicher und ging unmerklich in mich – später wurde mir (liebevoll) mitgeteilt, dass ich selten so lange wie da die Klappe am Stück gehalten hab.

Alsdann begaben wir uns bibbernd (klar, wir beiden Tussis kamen in kurzen Oberteilen und Hosen auf 1900 Meter an) in die (wahrlich starken) Hände der beiden Paragleitprofis von fly4you. Während ich gut aufgehoben bei “Erich, dem Chef” war, hatte Rasha einen nicht minder beeindruckenden Flieger bekommen. Ich kann mich leider nicht mehr an den Namen erinnern… aber meine Freundin und ich nannten ihn sowieso nur “DER Muskel” – der Typ war eindeutig aus Stahl!

Natürlich boten wir den Zuschauern auch ein bisschen Unterhaltung, angefangen bei Komik – ich bekam einen Strampler verpasst, weil keine Jacken mehr da waren – bis zu Action pur – Rasha und ihr “Muskel” legten eine Zwischenlandung ein. Meiner einer bekam aber letzteres Spektakel nicht mit, da wir bereits über dem Ossiacher See unsere originelle Fotosession absolut professionell absolvierten.

Ich hatte ehrlich gedacht, dass ich dort oben zumindest heiser vom Kreischen oder gar einen Großteil der Zeit ohnmächtig in den Seilen hängen werde, aber es war im Endeffekt so aufregend, faszinierend, super, atemberaubend, usw., dass ich die ganze Zeit den armen Piloten mit Fragen löcherte, wie man denn an so einen Flugschein rankäme.

Die Euphorie hielt nicht lang… 40 Flüge und eine Prüfung holten mich buchstäblich wieder auf den Boden zurück. Kaum die Erde berührend hüpfte ich schon (inkl. Tademspringer) auf und ab, quietschte “ich will nochmal, ich will nochmal” und hielt sogleich Ausschau nach meiner Zwischenstopp-Kollegin Rasha. Sie (und ihr “Muskel”) legten ein paar Minuten später eine top 10-Punkte-Landung hin.

Eines ist mir jetzt schon klar – nächstes Jahr flieg ich wieder!!