Meine Damen … meine Herren … es ist soweit. Das liebe Konnylein hat die magische 50er-Grenze endlich überschritten und darf nun das Ergebnis in vollen Zügen feiern!!

Zugegeben, es war teilweise echt hart, wenn gewisse Leute vor einem eine Eitrige, eine Pizza, ein Dürüm, einen Big Mac, einen Donout oder sonst was verdrückten und ich sabbernd daneben stand… schließlich bin ich, wie jeder wohl weiß, kein Kostverächter.
Auch der ganze Sport war anfangs ja komplettes Neuland für mich. Ich fand damals ja schon Stiegen steigen in den ersten Stock (inkl. Mezzanin) als Hochleistungsport!! Und weil meiner Einer wie gesagt, nein zu Bewegung sagte, wurden natürlich selbst besagte Stufen gemieden.

Angefangen hat alles beim berühmten Zanoni & Zanoni. Rasha, meine Arbeitskollegin, und ich klügelten einen unglaublich gefinkelten Plan aus: Zanoni ist gestrichen, und wenigstens einmal in der Woche Obst. Kein Scherz, das war mein erster Schritt… man muss es langsam angehen… Crashdiäten bringen rein gar nichts auf lange Zeit!

Tja, meine Kollegin wurde nach dem ersten kleinen Erfolgen natürlich sofort ehrgeiziger und stellte mit der Zeit immer mehr Regeln auf… langsam und schleichend schleichend, sodass die liebe Konny damit leben konnte. Und wollte das Opfer nicht, so gab’s eins auf die Finger – egal ob wir im Supermarkt, im Restaurant, beim Dönerstand oder bei McDonalds waren. Oberstes Gesetz war – horch auf die Frau und kümmer dich um die Bewegung…

Anfangs wurde noch ein Auge zugedrückt… “Zu Fuss nach Hause spazieren” galt als Sporteinheit und im Pool plantschen wurde ebenfalls als Leistung “anerkannt”. Irgendwann akzeptierte Rasha jedoch selbst das gestellte Beisweisfoto (mich am Hometrainer) nicht mehr und ich musste wirklich ran.

Die Devise lautete: Konny, einen Tag in der Woche machst du Sport – aber einen, der den Puls höher als schlappe 100 treibt ;). Kurzerhand wurde von meiner Wenigkeit der Montag ins Auge gefasst – am Wochenanfang ist man schließlich am Meisten motiviert (dachte ich zumindest).

In der ersten “Sturm und Drang”-Zeit begab ich mich ins städtische Bad… brav meine Runden ziehen, aber die sch… Öffnungszeiten der Bäder brachten meinen Puls meist vor und nach dem Schwimmen auf schwindelige Höhen… hetzt ihr mal quer durch die Stadt, wenn man noch knappe 10 Minuten vor dem letzten Einlass hat.

Irgendwann fiel mir dann in meiner Stiege ein Aerobic-Stundenplan auf. Montags gabs “Bauch, Bein, Po spezial”. Das Spezial machte mich zwar skeptisch, aber was sollte mir schon passieren… der Fitnessraum ist gleich bei mir im Untergeschoß… in den Aufzug zurück robben und in den 3. Stock heimwärtskriechen würde ich sicher noch hinbekommen.

Nach einer nie endenden, schmerzvollen und seeeeehr bewegungsreichen Stunde brauchte ich erst einmal gefühlte drei Stunden um mir überhaupt wieder bewusst zu werden, dass meiner Einer noch Beine hatte… Dieses Herumgehopse hat’s sowas von in sich… ich war knapp davor einen Rollstuhl zu ordern…

Meine Trainerin, eine Russin, hatte den selben Eindruck wie das liebe Konnylein… so schnell werden wir uns nicht wieder sehen – vorausgesetzt ich würde es jemals bis zum Lift schaffen. Aber der nächste Montag stand an – und Rasha kannte kein Pardon – ich musste wieder hin.

Nach ungefähr drei Monaten war ich dann so weit, dass ich das Aufrappeln nach dem Training auf knappe 10 Minuten reduzieren konnte… Tot war und bin ich trotzdem immer noch nach dem Prozedere.

Mittlerweile bin ich aber Stammgast – Montag, Donnerstag, Samstag (und Sonntag, wenn die Klebestreifen auf meinen Augenlidern um die unchristliche Zeit, 9:30 Uhr, halten) sind meine fixen Termine, die sein müssen. Ok, donnerstags pfuscht mir meist das Volleyball dazwischen ;).

Nebenbei hab ich mich dann auch zum Mountainbiken von meinem lieben Herrn Papa überreden lassen – wenn man mal das Fluchen und die Schmerzen in den Oberschenkeln und Hintern weglässt ist es wirklich zum Süchtig-werden.

Meine Wenigkeit neigt glücklicherweise zu diversen Süchtelein, deswegen kann ichs gar nicht mehr erwarten, bis es endlich wieder Bikerwetter gibt ;). Inzwischen gehört der Jauerling & CO auf meine “Abgehakt-Liste” und irgendwann bezwing ich, wie mein Vater, auch mal den Großglockner – bin (halb) wild entschlossen und (fast) nicht aufzuhalten. Naja, “schau ma mal” ;).

Drei Jahre mussten vergehen bis meine Wenigkeit endlich der geduldigen, resoluten und standhaften Rasha das Dienstzeugnis aushändigen und sie auf das nächste Opfer loslassen konnte. Natürlich wurde kräftig mit guten Freunden gefeiert – das haben wir uns alle verdient ;):

Ich möchte mich an der Stelle noch einmal ganz lieb bei meiner Freundin bedanken: Niemand Anderer hätte solche Todesblicke, Fingerklopfer, Predigten, Appelle und Überredungskünste besser und teilweise auch manipuliernder hinbekommen als sie. 😉